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Über Uwe Petersen
(Foto von Uwe Petersen
ohne sein Wissen aufgenommen)



  • Name: Uwe Petersen
  • geboren: ja (27.6.1948, Berlin)
  • Schule: ja (Erinnerung unterdrückt)
  • Universtität: ja (Studium der ev. Theologie, Philosophie, Physik und Mathematik)
  • Dr. phil.: ja (1973)
  • Dr. phil. habil.: ja (1985)
  • Dr. h.c.: nein
  • akademische Positionen:
    1973 - 1980 Lehrauftrag für formale und dialektische Logik an der Universität München
    1987 - 1992 Honorary Research Fellow University of West Australia
    1993 - 1999 Honorary Research Associate University of Sydney
  • gegenwärtige akademische Position: keine
  • andere Positionen: Vorstandsvorsitzender der Altonaer Stiftung für philosophische Grundlagenforschung. Ausserdem hält er einen der beiden blauen Drehstühle in seinem Haus in Altona.
  • Veröffentlichungen: mager - siehe Liste
  • Mitgliedschaften: keine (Groucho)
  • Herausgebertätigkeiten: keine
  • Eheschliessungen: eine (mit Valerie Kerruish, eingetragen seit 1999)
  • Scheidungen: keine
  • Kinder: keine
  • Auszeichnungen: keine
  • Selbstgefühl: handfest
  • geistige Gesundheit: weitgehend stabil
  • Humor: fehlt

Profil von Uwe Petersen

Er ist ein selbsternannter Verfechter der dialektischen Logik als einer rigorosen mathematischen Theorie, ohne irgendwelche nennenswerte Rücksicht auf aktuelle akademische Philosophie. Er fühlt sich nur sich selbst verpflichtet und ist nicht (wie jeder anständige zeitgenössische akademische Philosoph) auf der Jagd nach Wahrheit, schon garnicht in den Verlautbarungen von grossen Vordenkern in der Philosophie. Alles was ihn interessiert ist sein eigener Geistesfrieden. Tatsächlich glaubt er, dass er die Vetternwirtschaft der Epigonen für seine Forschungsarbeit nicht braucht und noch weniger für seine Glaubwürdigkeit. Das allein sollte für den gesunden Menschenverstand ausreichen, ihn als gefährlichen Fanatiker auszuweisen, dem es vor allem darum geht, die debile Harmonie des philosophischen Klerus zu stören. In Wirklichkeit hat er es niemals richtig geschafft, seine antiautoritäre Phase zu überwinden, nur dass seine Verachtung von einer alten Generation von Philosophen auf seine eigene Generation, die inzwischen auch schon ganz schön alt geworden ist, übergegangen ist. Er benötigt dringend eine neue Justierung seines Denkens, die ihn wieder mit den Lehrmeinungen der Tagesphilosophie in Einklang bringt; aber wie natürlich alle Leute, die in ihrer eigenen Denkwelt leben, sträubt er sich hartnäckig dagegen die Autorität der Mittelmässigkeit anzuerkennen.

Wie schon Gottlob Frege vor ihm hängt er der leibnizschen Idee einer mathesis universalis nach, obwohl doch schon Hegel (und mehr noch Heidegger) sie als unreife Idee verworfen haben und klargestellt haben, dass Philosophie ihre Methode niemals von einer untergeordneten Disziplin wie der Mathematik entlehnen kann. Er ist einfach nicht bereit auf den guten Rat von erfahrenen Hegelianern zu hören und seine mathematischen Studien zu beenden um sich der Hegelinterpretation zuzuwenden. Noch weniger akzeptiert er Heideggers dictum, dass philosophisches Denken nur noch ein epigonenhaftes Dasein fristen kann. Vielmehr denkt er dass die die alten Griechen wohl einen interessanten Anfang gemacht haben, aber dass die eigentliche Entwicklung einer ersten Philosophie (Metaphysik) noch eine Aufgabe bleibt; so wie die Physik und Logik interessante Ansätze in der aristotelischen Philosophie hatten, aber weit davon entfernt waren voll ausgearbeitete Theorien zu sein. Schlimmer noch, er ist an Begriffen des mechanischen Schliessens (wenn das überhaupt noch "Schliessen" genannt werden kann) interessiert, und wo genau die Unentscheidbarkeit auftritt. Er glaubt, dass sogar in so rudimentären Formen des Schliessens wie im mechanischen Rechnen etwas ist, das mit sich selbst uneins ist und dass das für eine Grundlegung der Denkbestimmungen im Sinne von Hegels Idee einer spekulativen Philosophie ausgenutzt werden kann. Seine Hoffnung geht tatsächlich so weit, dass seine Arbeit die Metaphysik (in der Form spekulativer Logik) den Philosophen aus der Hand nehmen und in die Mathematik verlagern wird.

Er hat sich etwas grundlegendes Handwerkszeug in mathematischer Logik in den späten sechziger und frühen siebziger Jahren am Mathematischen Institut in München unter Kurt Schütte angeeignet. Damit hat er die Frage verfolgt, wie klassische Logik eingeschränkt werden kann, um unbeschränkte Abstraktion widerspruchsfrei zulassen zu können mit dem Resultat, dass er etwa im Oktober 1977 begriff, dass ein Schnitteliminierungsbeweis in Abwesenheit von Zusammenziehungsschlüssen keine Induktion nach der Komplexität der Schnittformel benötigt, und dass auf diese Weise Platz für uneingeschränkte Abstraktion geschaffen werden kann. Obwohl er ansonsten der Entwicklung in der mathematischen Logik runde 25 Jahre hinterher hinkt, ist er doch zufrieden, dass die Idee, ein typenfreies System auf der Grundlage einer Logik ohne Zusammenziehung aufzubauen, nunmehr aus dem Lager der theoretischen Informatik Verstärkung erfahren hat, genauer, im Kontext von Jean-Yves Girards Ansatz das Problem der Formulierung einer "polytime logic" anzugehen.

Der Punkt einer typenfreien Logik ist die Verfügbarkeit einer gewissen Selbstbezüglichkeit (self-reference).

Das bringt uns zu seiner zentralen Obsession: Selbstbezüglichkeit. Er ist besessen von der Idee der Selbstbezüglichkeit, was so weit geht, dass er die Geduld des Lesers über Massen strapaziert, wenn er auf die Frage was seine philosophischen Interessen seien, antwortet:
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